Unsere "grüne Lunge"

Unser neues Jahresthema ist da. 2014 wird sich bei uns alles um den Lebensraum Wald drehen. Wälder können einiges bieten und haben viele lebenswichtige Aufgaben, die wir Euch kurz vorstellen möchten.

 

 

Raum zum Leben

Viele Tiere und Pflanzen leben im Wald. Je mehr verschiedene Baum- und Straucharten im Wald vorkommen und je unterschiedlicher das Alter der Bäume ist (vom kleinen Sämling bis zum abgestorbenen hunderte Jahre alten Baum), desto mehr Lebewesen finden dort eine Heimat. In einem Forst mit lauter gleichen Fichten können also viel weniger Tiere und Pflanzen leben als in einem naturnahen Mischwald mit Buchen, Ahorn, Fichten, Tannen und vielen Sträuchern.

Die meisten Tiere, die Du bei einem Waldspaziergang beobachten kannst, sind Vögel, Käfer, Schmetterlinge und andere Insekten. Große Tiere wie z.B. der Fuchs haben Dich nämlich schon lange gesehen bevor Du sie bemerkst und sind in Deckung gegangen. Außerdem verbringen manche Tiere den Tag im Unterholz und trauen sich in der Dämmerung oder sogar erst nach Einbruch der Nacht heraus. Wenn die Sonne langsam verschwindet wird es lebendig im Wald. Rehe und Hirsche kommen zum äsen (= fressen) auf die Lichtung, Marder huschen auf den Bäumen herum und Wildschweine und Dachse rascheln durchs Dickicht, während die Waldohreule und der Waldkauz lautlos nach Mäusen jagen.

Übrigens, die Tiere im Wald sind richtige Spitzensportler. Viele Waldbewohner sind gemessen an ihrer Körpergröße wahre Weitsprungkünstler. Vergleiche doch diese Ergebnisse mal mit deinem weitesten Sprung.

 

Waldmaus: 70 Zentimeter Eichhörnchen: 90 Zentimeter,

Baummarder: 1,50 Meter Hase: 2 Meter Fuchs: 2,80 Meter,

Wildschwein: 4 Meter Reh: 6 Meter Rothirsch: 9 Meter

Das Wildschwein verbringt den Tag im Unterholz und geht nachts auf Nahrungssuche. Für weitere Infos bitte Bild anklicken
Der Rothirsch lebte früher in offener Landschaft und kommt jetzt aber fast nur noch im Wald vor. Für mehr Infos bitte Bild anklicken
Ein scheuer Bewohner kehrt in unsere Wälder zurück. Für mehr Infos über die Wildkatze bitte Bild anklicken
Elche gab es früher auch bei uns. Für mehr Infos bitte Bild anklicken
Hat der Wolf wieder eine Chance im Wald? Für mehr Infos bitte Bild anklicken

    

Stockwerke im Wald

Wie bei einem Haus gibt es im Wald richtige Stockwerke. Und wie in einem Haus leben in jedem Stockwerk auch die verschiedensten Bewohner:


Die Moosschicht

Ganz unten am Boden wachsen nur wenige Zentimeter große Moose, die viel Wasser speichern. Dort leben Schnecken, Regenwürmer und Asseln, aber auch Pilze, die dafür sorgen, das altes Laub oder tote Tiere zersetzt und zu Humus umgewandelt werden. Hier kann man auch Spinnen, Reptilien, viele Insekten, Mäuse oder auch Igel treffen.

  

Die Krautschicht

Da geht’s schon etwas höher hinaus. Bis zu einem Meter recken sich Farne, bestimmte Grasarten und natürlich junge Bäume nach oben. Aber auch blühende Pflanzen gibt es da. Meistens sind es sogenannte Frühjahrsblüher wie das Buschwindröschen, der Bärlauch oder das Scharbockskraut. Sie müssen sich im Frühling beeilen, austreiben und blühen bevor die Bäume ihre Blätter bekommen. Danach ist es nämlich zu dunkel und viele dieser Blumen ziehen sich in ihre unterirdischen Zwiebeln und Knollen zurück.

Typischer Frühjahrsblüher im Wald. Für mehr Infos zum Buschwindröschen bitte Bild anklicken
Das Scharbockskraut. Für mehr Infos bitte Bild anklicken

  

Die Strauchschicht

Sträucher sind holzige Pflanzen die 3 bis 5 Meter hoch werden können, wie z.B. Schlehen, Weißdorn, Haselnuss oder der Holunder. Besonders gut können Sträucher auf Lichtungen und am Waldrand wachsen, dort haben sie genug Helligkeit. Übrigens findet man in der Strauchschicht auch kleinere Gewächse wie Himbeere und Brombeere und natürlich die jungen Bäume, die später einmal die Baumschicht bilden werden. In diesem Stockwerk leben Vögel, Insekten, die Haselmaus oder die Zwergspitzmaus. Fuchs, Wildschweine, Rehe und Hirsche nutzen das Dickicht als Rückzugsort.

   

Die Baumschicht

Manche Bäume können bis zu 40 Meter hoch werden. Je nachdem wie dicht das Kronendach der Bäume ist, desto heller oder dunkler ist es in den unteren Schichten. Je mehr Licht die Baumschicht durchlässt, desto artenreicher ist der Wald. In der Baumschicht leben die unterschiedlichsten Vogelarten (z.B. Spechte, Habicht, Meisen usw.) aber auch der Baummarder oder das Eichhörnchen.

    

Totes Holz als Lebensspender

Einige Baumarten leben ganz schön lange. So kann der Bergahorn bis zu 600 Jahre, die Buche um die 400 Jahre und die verschiedenen Lindenarten zwischen 800 – 1000 Jahre alt werden. Den Vogel aber schießt die Stieleiche ab. Von ihr sind einzelne Bäume mit einem Höchstalter von 1800 Jahren bekannt. Trotzdem stirbt auch ein Baum früher oder später einmal ab. Viele Tiere, Pflanzen und Pilze im Wald sind auf dieses sogenannte „Totholz“ angewiesen. Wenn in alten Stämmen durch Fäulnis Höhlen entstehen, brüten dort Blaumeisen, Kleiber, Dohlen oder die Hohltaube. Aber auch Fledermäuse oder der Siebenschläfer freuen sich darüber. Käfer, andere Insekten und Pilze leben von dem toten Holz und zersetzen es nach und nach. Dabei werden wichtige Nährstoffe frei, die der Wald wieder aufnimmt.

   

Die grüne Klimaanlage

Wenn Ihr draußen unterwegs seid, dann fühlt doch mal bewusst, ob es auf der Wiese oder im Wald kühler ist. Ja richtig – im Wald, da ist es ja auch schattig. Aber nicht nur deswegen herrscht dort ein ganz anderes Klima. Bäume verdunsten über ihre Blätter nämlich auch Wasser – sie schwitzen sozusagen. Das ist so, als ob ganz feiner Nebel abgegeben wird und deshalb ist es im Wald feuchter und kühler – eine prima Klimaanlage. Aber damit der Wald Wasser abgeben kann, muss er es vorher speichern. Das schafft er mit seinem dichten Wurzelwerk. Auch die Moose am Boden helfen ihm dabei. Das restliche Wasser dringt in den Boden ein, wird durch die Erdschichten gefiltert und bildet so unser Grundwasser.

Luft zum Atmen

Pflanzen, also auch Bäume können etwas ganz großartiges. Sie können in ihren grünen Blättern mit Hilfe des Sonnenlichtes und dem in der Luft vorhandenem Kohlendioxid-Gas Zucker aufbauen. Diesen Zucker brauchen die Pflanzen als Energie zum Wachsen. Aber noch etwas entsteht dabei, nämlich Sauerstoff. Diesen Sauerstoff brauchen alle Lebewesen, also auch wir Menschen zum atmen. Ohne unsere Wälder würde es also ganz schön eng für uns. Ach übrigens: Das Kohlendioxid ist ein schädliches Gas, das für die Klimaerwärmung verantwortlich ist. Die Bäume speichern dieses Gas und machen es so unschädlich.

  

Zeit zum Ausspannen

Geht ihr gerne in den Wald? Ihr als NaturFreunde bestimmt. So geht es vielen Menschen, besonders solche mit einem stressigen Beruf. Diese Menschen möchten Ruhe und Erholung in ihrer Freizeit und diese finden sie oft in einem Waldspaziergang. Und die Kinder? Die können im Wald viele Abenteuer erleben, Lager bauen und einfach mal rumtoben. Auch dafür ist der Wald wichtig – als Raum für Erholung.

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